Mittwoch, 10. August 2016

Alleinreisen - wie ist das so?


Getreu dem Motto "When was the last time you did something for the first time?" habe ich Mitte Juni alleine Kopenhagen erkundet. Aus dem Bekanntenkreis tauchten solche Fragen auf wie "Mit wem warst du unterwegs?" und als ich diese mit "alleine" beantwortete, kamen immer erstaunte Gesichter.

Die Reise habe ich kurz vor der Prüfungszeit gebucht, als ich den ganzen Tag am Schreibtisch saß und die Sehnsucht nach Reisen fast unerträglich wurde. Dementsprechend habe ich nicht wirklich darauf geachtet, wann ich fahre; so habe ich am Freitag noch meinen Abschluss gefeiert und bin am Sonntag geflogen. Da hatte ich auch schon die ersten Probleme, denn mein Zug zum Flughafen hatte insgesamt ganze zwei Stunden Verspätung und ich hatte richtig Angst, meinen Flug zu verpassen!

Natürlich habe ich meine Erlebnisse fotografisch dokumentiert und mir sind jeweils ein paar Aspekte des Alleinreisen aufgefallen, die positiv und negativ sind, welche ich mit euch teilen möchte. Außerdem habe ich noch ein paar Tipps von anderen Blogs zusammengesammelt und werde die (für mich wichtigsten) mit euch teilen.

Warum ich mich für Kopenhagen entschieden habe? Die Stadt ist vergleichsweise relativ klein und man findet sich schnell zurecht und außerdem kann man sich mit Englisch gut verständigen, was einem ein Gefühl von Sicherheit gibt, falls etwas nicht klappen sollte.



Der meiner Meinung nach größte Vorteil ist die riesige Entscheidungsfreiheit, und die fängt schon beim Reiseziel oder dem Zeitraum der Reise an. Deine Freunde können Städtetrips nicht leiden, du brennst aber dafür? Du hast frei bekommen, aber keiner sonst? - Alles kein Problem!
Auch wenn man abends mal früher schlafen gehen möchte und Partypläne spontan auf Eis legt, wird sich niemand beschweren oder wenn man morgens länger liegen bleiben möchte: alleine hat man niemanden, mit dem man etwas vereinbaren muss und ist an niemanden gebunden. Wenn man im Bus sitzt und die nächste Station hört sich vom Namen her gut an, steigt man einfach aus, ohne sich vorher mit jemandem absprechen zu müssen!

Ein großer Grund dafür, dass ich unbedingt mal alleine verreisen wollte, war, dass mein Orientierungssinn eher schwach ausgeprägt ist und ich ihn dadurch verbessern wollte. Wenn man zu zweit oder mit mehr Personen unterwegs ist, kann es leicht passieren, dass man immer einer Person nachläuft und generell nicht so auf die Umgebung achtet. Gerade in Menschenmengen muss man immer darauf aufpassen, dass man die anderen nicht verliert und bemerkt dabei nicht, welche Straßen man entlang geht. Und falls mal doch einmal falsch abbiegt, wird das keiner bemerken außer man selbst ;) .

Fast bei allen Listen von Vorteilen des Alleinreisens findet man den Punkt "Man lernt schnell Leute kennen", was meiner Meinung nach nur bedingt stimmt. Das hängt zumindest teilweise sowohl vom Typ der Unterkunft (im Hostel viel einfacher als im 5*-Hotel), als auch vom Land ab (im Süden einfacher als im Norden). Wenn man im Gegensatz dazu mal mit niemandem reden und einfach nur den Tag Revue passieren lassen will, ist das gar kein Problem!

Hier sind noch 10 Gründe fürs Alleinreisen aufgezählt, falls ich dich noch nicht angesteckt habe!


Hat man - so wie ich - keine Lust, ständig mit einem Stativ oder einem Selfie-Stick herumzulaufen, kann es sehr leicht passieren, dass man nach der Reise ohne ein Foto heimkommt, auf dem man selbst zu sehen ist. Das kann man in der Praxis allerdings leicht beheben, indem man Leute anspricht, damit sie Fotos von einem machen (Hier ein paar Tipps), oder man gibt sich mit der Frontkamera des Handys zufrieden.

Einfach mal der Nase nach gegangen und plötzlich steht man in einer Straße, die nicht mehr so idyllisch aussieht wie die vorige, sondern eher etwas angsteinflößend. Zusätzlich dazu stehen ein paar Personen herum, die alles andere als seriös aussehen (Hallo Vorurteile!). Zu zweit würde man vielleicht darüber lachen, alleine versucht man, so schnell wie möglich wieder weg zu kommen. So ging es mir in Christiania.


Der erste und wichtigste Tipp am Anfang: Gute Vorbereitung ist alles! Mitten in der Nacht noch ein Hotel suchen müssen, weil der Flieger so spät ankam und man keine Unterkunft gebucht hat - wer auf Risiko steht, kann das gerne probieren, ich wollte da aber lieber auf der sicheren Seite sein. Dasselbe ist, wenn man sich vorher etwas über die einzelnen Viertel und deren "Ruf" umhört, dann kann man gewisse Stadtteile sicherheitshalber umgehen.

Jeden Tag informierte ich meine Familie daheim, was ich an diesem Tag vor habe und meldete mich am Abend wieder, wenn ich zurück im Hostel war. Das gibt allen Beteiligten ein gutes Gefühl und selbst ist man auch sicherer, gerade wenn man vielleicht eine Rundreise macht und öfter zwischendurch große Distanzen zurücklegt.

Ein weiterer Aspekt für mehr Sicherheit lässt sich auch einfach umsetzen: sich wie die Einheimischen  kleiden und benehmen. Mit der schweren Spiegelreflex um den Hals ist man gefundenes Fressen für Taschendiebe. Dieser Tipp sollte allerdings finde ich bei jeder Reise beherzigt werden.

Bei The Blonde Abroad gibt es auch ein paar Tipps und hier verlinke ich dir noch das Alleinreisen-Archiv auf Bravebird. Hast du ebenfalls Erfahrungen im Alleinreisen gemacht? Immer her damit!

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